In der Schweiz findet man viele vom internationalen JetSet besuchte Orte: St. Moritz, Zermatt, Verbier… aber Gstaad spielt mit seinem diskreten Luxus in einer anderen Liga.
Zehn idyllische Chalet-Dörfer (in der Region wir nur im Chalet-Stil gebaut) vereinen sich mit schickem Charme zur Gemeinde Gstaad mit ca. 6.000 Einwohnern. Spitzen-Hotellerie, ausgezeichnete Shopping-Möglichkeiten und mehr als eintausend Veranstaltungen im Jahr ziehen Promis und Familientouristen gleichermaßen ins Saanenland. So hat hier z.B. Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone ein eigenes Hotel.
Gstaad ist perfekt erreichbar,
ein kleiner Flughafen für Eilige, mit der Bahn für Genießer und mit dem Auto für Erlebnishungrige.
Unser erster Eindruck vom Ort – es sieht aus wie gemalt: Berge, Bäume, ein gurgelnd plätschernder Bach mit glasklarem Wasser, friedlich grasende Kühe und freundliche Menschen – hier hat der liebe Gott wirklich perfekt gearbeitet.
Der Golfplatz Gstaad
Die Fahrt zum Golfplatz bestätigt diesen Eindruck: Die 18-Loch-Golfanlage schmiegt sich in 1400 m Höhe an den Berghang und ist von einen Naturschutzgebiet mit Flachmoor umgeben – Traumkulisse inklusive.
Der Platz wurde 1959 als 9-Loch-Anlage (Par 37) konzipiert und 1962 eröffnet. Erst 37 Jahre später wurde dann der lang gehegte Wunsch Wirklichkeit, 1999 wurden die zweiten Neun eingeweiht und nach diversen Sturmschäden und Umbauten ist die Anlage seit 2003 mit 18 Loch/Par 70 bespielbar. Der Club hatte jahrelang recht strenge Aufnahmeregeln, eine Zahl von 500 Mitgliedern sollte nicht überschritten werden, deshalb auch der leicht spöttelnde Name „Billionaire Club“. Seit 2016 werden wieder verstärkt Neumitglieder aufgenommen, aktuell hat der Club 675 Mitglieder aus 20 Ländern.
Unter dem neuen Präsidenten Philippe Werren und seinem ebenfalls neuen Clubmanager Ronnie Zimmermann werden auf den zweiten neun Löchern zur Zeit umfangreiche Umbauten vorgenommen. Wir konnten uns schon Teile des neuen Layouts ansehen und spielen.
Der Kurs beginnt mit einen langen und schönen Par 5, links begrenzt vom einzigen wirklichen Wasserhindernis des Platzes. Kaum ist man da durch schließen sich die kurzen Löcher 2 und 3 an und man denkt: ist ja easy. Doch an Loch vier die erste Bergüberraschung, ein starkes Gefälle nach links und der Ball läuft und läuft und … in den dichten Bergwald ohne Chance auf Rettung! So kamen noch einige ungeplante Ballverluste.
Für Flachland-Genußgolfer wie mich waren die zweiten Neun eine wirkliche Herausforderung, das Auf-und-Ab in der Höhe und auch der dem Gefälle folgende Ball machten einige Umwege notwendig. Besonders beeindruckend ist die Bergkulisse mit dem Ausblick auf das Rüblihorn, das auf Bahn 7 und 14 quasi als Richtungsgeber zur Fahne fungiert. Wir haben für die ersten 9 Löcher rund 3 Stunden gebraucht, für die zweiten sogar etwas länger.
Dafür entschädigt das Clubhaus mit seinem Restaurant:
14 Gault-Millau-Punkte hat das Restaurant vom 18-Punkte-Koch Robert Speth. Der gebürtige Deutsche führt in Gstaad übrigens das Restaurant Chesery, ein Besuch lohnt sich! Für seine Gäste zaubert der Meister auch gern selbst und kommt zum Plausch mit auf die Club-Terrasse.
Jeden Mittwoch gibt es das Club-Special: 18-Loch-Greenfee mit 4-Gang-Menu Surprise für 140 CHF (Anmeldung erbeten).
Im Club angesiedelt ist natürlich auch ein Proshop und die Golf Academy von Bruno Herrmann mit den beiden Pros Graham Townhill und Christian Lüdemann.
Viele Hotels bieten Übernachtung und Greenfee in Kombination an.
Ein besonderes Highlight stellt das Grand Hotel Park seinen Gästen zur Verfügung. Im Untergeschoß befindet sich der Indoor PGA Tour Surround Golfsimulator. Golf Pro Frédéric Dauchez bietet Trainerstunden mit Schwunganalyse für bis zu 4 Personen.
Aber die Anlage kann noch viel mehr! Über 900 Top-Kurse aus aller Welt können gespielt werden, verrückte Wetterbedingungen inklusive. Wir haben uns einen Traum erfüllt und den Old Course in St Andrews gespielt. Für einen verregneten Nachmittag oder eine Golfrunde nach der Ski-Abfahrt im Winter ein tolles Alternativprogramm.
A propos Alternativprogramm:
Gstaad hat über 1.000 Veranstaltungen auf dem Jahreskalender, von Sportveranstaltungen wie dem Tennisturnier Crédit Agricole Suisse Open, dem FIVB Beach Volleyball World Tour, dem Hublot Polo Gold Cup über weltberühmte Festivals wie dem Menuhin Festival Gstaad (Das Gstaad Menuhin Festival findet 2017 vom 13. Juli bis 2. September statt.) oder dem Sommets Musicaux de Gstaad. Ende September findet alljährlich die Country-Night Gstaad statt, dieses Jahr schon zum 28. Mal.
Darüber hinaus finden sich in der Region unzählige Möglichkiten für Outdoor-Aktivitäten: Kutschfahrten, Bergwanderungen oder Gleitschirmfliegen im Sommer und jede Art von Schneespaß im Winter. Wer auf Schnee und Eis auch im Sommer nicht verzichten möchte, dem sei ein Besuch auf dem Glacier 3.000 empfohlen.
20 Autominuten von Gstaad entfernt befindet sich der „Eingang“ zum einzigartigen Gletscherskigebiet auf ca. 3.000 m. Von der Talstation Reusch (1350 m) oder Col du Pillon (1546 m) geht es mit der Seilbahn auf die Zwischenstation Cabane (2525 m) und von dort weiter zum Scex Rouge (2940 m). Dort beginnt die 107 m lange Hängebrücke Peak Walk by Tissot zum Aussichtspunkt auf 2971 m – atemberaubend. Bei guten Wetter sieht man das gesamte Alpenpanorama mit Dent Blanche, Matterhorn, Mt. Collon, Eiger, Mönch, Jungfrau und Mont Blanc am Horizont.
Zum Erholungsgebiet zählen weiter ein Alpine Coaster (höchstgelegene Rodelbahn der Welt), Glacier Walk, Snow-Bus-Fahrt, Hundeschlitten-Fahrten, Fun Park (Schlittenfahren), Gleitschirm-Startplätze und natürlich die Sonnenterrasse und Restaurants.
Das gesamte Gebiet ist ganzjährig geöffnet, die Seilbahnen fahren von 9.00 Uhr früh bis 16.50 Uhr im Sommer bzw. 16.30 Uhr im Winter.